Glücksspiel ist schon seit jeher Teil unserer Geschichte und kann bis ins Steinalter nachverfolgt werden. Vor allem zu Römerzeiten waren Würfelspiele und auch andere Geschicklichkeitsspiele weit verbreitet unter den Soldaten, die sich somit die Zeit vertrieben. Langeweile, die Möglichkeit sich etwas extra Geld bzw. Güter zu verdienen oder die Überzeugung, dass man etwas besser kann, als alle anderen scheinen die Hauptgründe für das Betreiben dieser Art Unterhaltung gewesen zu sein.
Und seit jeher sind übertriebenes Spielen und Spielsucht mit dem Glücksspiel verbunden. Mittlerweile ist dieses zwanghafte oder pathologisches Spielen als eine Krankheit anerkannt worden und es wurden Therapien entwickelt, um den Betroffenen zu helfen, diese Sucht unter Kontrolle zu halten. Da die Gründe für die Entwicklung von Spielproblemen sehr vielfältig und auch individuell beeinflusst sind, ist es sehr schwer all diese Möglichkeiten wissenschaftlich nachzuverfolgen. Einerseits wird immer noch diskutiert, ob eine stoffgebundene Abhängigkeit oder eine hohe Risikobereitschaft der Sucht zugrunde liegen, andererseits gibt es Forscher, die sich die Korrelation zwischen ADHS und Glücksspielsucht näher anschauen und ein Team kanadischer Wissenschaftler untersucht, ob die Spielsucht genetisch bedingt sein könnte.
Diese Studie wurde an Geschwisterpaaren durchgeführt und möchte somit feststellen, ob es zwischen diesen Geschwistern eine stärkere Tendenz zum kompulsiven Spielen gibt als zwischen nicht verwandten Personen. In der Tat scheint diese Studie darauf hinzudeuten, dass es hier eine Relation gibt, allerdings müsste eine weitere Studie mit einer größeren Anzahl an Probanden durchgeführt werden, um diese Ergebnisse zu untermauern.
Es ist trotzdem interessant zu sehen, dass Eigenschaften wie Impulsivität, hohe Risikobereitschaft und geringe Belohnungsmechanismen weit verbreitet sind in Menschen mit Spielsucht, was wiederum Charakteristika sind, die Geschwister sicherlich teilen. Genauso wie die Erziehung, das Umfeld und mögliche Schicksalsschläge, welche wiederum auch mögliche Gründe für die Entwicklung eines Spielproblems sein können. Wenn Eltern ein Verhaltensmuster mit hoher Impulsivität und Risikobereitschaft vorweisen, ist es sicherlich möglich, dass die Kinder dieses Verhalten abschauen und nachahmen.
Eine weitere Studie in dieser Hinsicht würde sicherlich mehr Klarheit bringen und mit einer größeren Testgruppe können die Ergebnisse untermauert werden und womöglich neue Aspekte und Studien mit sich bringen, denn dieses Thema besorgt auch heutzutage noch viele Spieler sowie deren Familien und Freunde. Wenn Geschwisterpaare im selben Umfeld aufwachsen, mit derselben Erziehung und ähnliche Grade an Impulsivität, Risikobereitschaft und Selbstkontrolle vorweisen, wie kommt es dann, dass eins der Geschwister Spielsucht entwickelt und das andere nicht? In welcher Hinsicht unterscheiden sich die Geschwister und deren Lebensweg? Wir sind gespannt zu sehen, welche Richtung diese wissenschaftlichen Untersuchungen einschlagen werden und auf welche Ergebnisse und Befunde sie stoßen werden.
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